historisches Linienbustreffen am 25. September 2010 |
Der Linienbus entstand aus der Postkutsche, welche zu Anfang die wichtigsten Städte im Ruhrgebiet miteinander verbunden hatte. Im Zuge des rasanten, technischen Fortschritts zum Ende des 19. Jahrhunderts fuhr im Siegerland 1885 auch die erste motorbetriebene Kutsche. Knapp 40 Jahre später ging auch der erste Kraftomnibus im Ruhrgebiet auf Linie.
Da durch die Industrialisierung der Bedarf an Mobilität anstieg, etablierte sich dort Ende des 19. Jahrhunderts zuerst die Straßenbahn. Deren Netz wurde bis zum ersten Weltkrieg ständig ausge-baut. Nach dem Krieg ging der Ausbau zwar weiter, doch konnte nicht sofort jede geplante Strecke gebaut werden.
Als Alternative zur Straßenbahn entwickelten sich schnell ergänzende Busverbindungen. Diese ermöglichten eine flächendeckende Bedienung des Ruhrgebiets. Bis zum zweiten Weltkrieg wuchs das Busnetz stetig, bis Kraftstoffe und Reifen teilweise rationiert und oft auch die Fahrzeuge selbst eingezogen wurden.
Nach dem Krieg ging der Siegeszug des Busses weiter und man konnte geradezu das Wirtschaftswunder im Bus erleben, der auch heute noch ein wichtiger Bestandteil für den ÖPNV im Ruhrgebiet ist.
In Essen wurde, als besondere Betriebsform der so genannte Spurbus eingeführt, welcher die Vorteile von Straßenbahn (Spurführung auf eigener Trasse) und Bus (Flexibilität) in sich vereint.
Die Fahrzeuge entwickelten sich stetig fort, von der Kutsche zum formschönen Linienbus. Nach den notdürftigen Bussen der unmittelbaren Nachkriegsjahre und den runden Typen der Wirtschaftswunderzeit entstand 1969 auf Initiative des Verbandes öffentlicher Verkehrsbetriebe (VÖV) der Standardlinienbus als Einheitstyp der Hersteller, dem etwa 10 Jahre später der Standard-II-Typ folgte.
Weitere 10 Jahre später stieg der Komfort für den Fahrgast durch die Einführung der ersten Niederfluromnibusse, die einen fast stufenlosen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Mittlerweile ist dieser Typ bei den Verkehrsbetrieben im Ruhrgebiet fast flächendeckend im Einsatz, teilweise schon in der dritten Generation.
Essener Fahrzeughersteller mit überregionaler Bedeutung waren die Firma Krupp sowie der Aufbauspezialist Ludewig, bekannt vor allem durch den Anderthalbdecker, eine Eigenentwicklung Ludewigs.
Einen bebilderten Überblick über die in Essen eingesetzten Bustypen finden Sie in unserem Blick „aus dem Archiv“